Hornhautuntersuchungen
Die Hornhaut (Cornea) ist Teil der äußeren Augenschicht und sorgt für die Projektion des Bildes unserer Außenwelt auf der Netzhaut. Für das Sehen ist sie daher von wichtiger Bedeutung. Krankhafte Veränderungen können das Sehen stark beeinträchtigen.
Zur Beurteilung der Hornhaut wird vor allem die Spaltlampe eingesetzt, mit einer sehr starken Vergrößerung können alle Schichten der Hornhaut untersucht werden. Defekte der Hornhautoberfläche lassen sich mit Augentropfen darstellen, die den Farbstoff Flourescein enthalten. Die Messung wird mit einer Spaltlampe mit blauem Licht durchgeführt.
Entzündungen der Hornhaut (Keratitis)
Typische Symptome bei Entzündungen der Hornhaut sind z. B. Fremdkörpergefühl, Brennen sowie rote bzw. trockene Augen. Ursachen für Entzündungen können beispielsweise Bakterien, Viren oder Pilze sein, Verletzungen und, vor allem bei älteren Menschen oder längerer Arbeit am Bildschirm, zu wenig Tränenflüssigkeit (trockenes Auge). Ein Abstrich und Laboruntersuchungen können bei Entzündungen Aufschluss über den auslösenden Erreger geben. Nach der Diagnosestellung erfolgt eine zielgerichtete Therapie.
Stabsichtigkeit / Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Weicht die Hornhautoberfläche von der gewünschten Krümmung ab, sprich man von einer Hornhautverkrümmung. Man spricht auch von Stabsichtigkeit, ein punktförmiges Objekt erscheint dann verzerrt als Strich oder Stab. Oft tritt eine Hornhautverkrümmung mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit auf. Ein Ausgleich kann durch eine Brille oder Kontaktlinsen mit sogenannten Zylindergläsern erfolgen.
Keratokonus
Die Augenkrankheit Keratokonus umfasst eine Ausdünnung und kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut des Auges. Meist beginnt die seltene Krankheit an einem Auge und geht dann auf beide Augen über. Es tritt oft Kurzsichtigkeit auf, die mit zunehmender Verformung immer stärker wird. Es kann zu erhöhter Blendungsempfindlichkeit und doppeltem Sehen kommen.
Männer sind vom Keratokonus etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Meist tritt die Erkrankung zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr auf. Die genaue Ursache ist noch unklar, man vermutet, dass eine Stoffwechselstörung der Auslöser sein könnte. Es könnte sich aber auch um eine Erbkrankheit handeln. Die Behandlung erfolgt zunächst mit einer Sehhilfe, im späteren Stadium kann eine Vernetzungstherapie (Cross-Linking-Operation) und im Spätstadium eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) erfolgen.